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Das Relikt - Free RPG

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Beitrag von Yathrin Nagaria So März 11, 2012 4:34 am

Ich zog den Mantel enger um meinen Körper. Hier im Norden war es kalt. Eisig kalt. Ich hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und trotzdem fror ich. Der weiße Schnee, welcher im Licht der untergehenden Sonne glitzerte, knirschte unter meinen Stiefeln. Ich rieb die Handflächen aneinander, damit sie warm wurden. Mein Atem war wie sichtbarer Nebel, so kalt war es. Ein Feuer würde nicht schaden. Es gab nur ein Problem: Es gab hier weit und breit keinen Baum, dessen Holz ich hätte nehmen können. Die Sonne war schnell im Westen verschwunden. Der Himmel wurde gänzlich schwarz. Mit dem Verschwinden der Sonne wurde es auch noch um einige Grad kälter. Dennoch ging ich weiter, obwohl mir die Kälte bereits unter die Haut kroch. Während der Mond weiter wanderte, wanderte auch ich weiter, denn das Relikt konnte nicht warten. Ich musste es bekommen, für meine Königin... meiner Mutter... Es war ein kostbares, elfisches Relikt. Es war gestohlen worden und ausgerechnet ich musste es wieder zurückbringen. Der Wind, welcher aufkam, bauschte meinen schwarzen Mantel, gab den Blick auf das dünne, beinahe durchsichtige Gewand frei. Ich hätte mich besser vorbereiten sollen, schalt ich in Gedanken. Der Winter hatte mich überrascht, sodass ich keine Zeit mehr gehabt hatte, um mir wärmere Sachen zu kaufen – und die Vorräte waren auch leer. Der Wind heulte, während ich den Weg fortsetzte. Ich musste den Mantel festhalten, damit er nicht davon flog. Die Kapuze war mir schon lange vom Kopf geweht wurden. Meine langen, weißen Haare flogen mir immer wieder ins Gesicht. Der Wind wirbelte den Schnee auf, sodass es wie ein Schneesturm aussah. Noch immer heulte er, der Wind... Ich blieb ruckartig stehen, als ich ein Knurren hinter mir hörte. Ich hielt den Mantel fest, während ich mich umdrehte – und in die gelben Augen eines Wolfs sah. Er stand da und knurrte mich an. Das Licht des Mondes fiel auf den Wolf, dessen Fell stumpf und glanzlos war. Er sah abgemagert aus. Er hält mich für Futter! Als mir das bewusst wurde, wandte ich mich und begann zu rennen, so schnell wie es meine Beine und der Wind es zuließen. Fast wäre ich gegen ein Baum gerannt, weil der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Ich drückte mich gegen seinen Stamm und drehte mich um. Ich hörte es... Das Hecheln. Das Hecheln eines laufenden Wolfs. Dann sah ich sie, die gelben Augen, die wie Bernstein in der Dunkelheit auf blitzten. Sie kamen näher. Er sprang nicht. Ich sah nach oben; die Aussicht, von einem Wolf gefressen zu werden oder auf einen Baum zu klettern, erschienen mir beide nicht als sehr schön. Zumal ich auch noch Höhenangst hatte... Allerdings die zweite Variante als wesentlich besser als die Erste... Ich atmete tief durch, dann streckte ich meine Hände nach einem Ast aus, bekam einen zufassen und zog mich dann herauf. Unter mir sprang der Wolf und verbiss sich in mein Fußgelenk. Trotz des Leders meines Stiefels hörte und spürte ich ein gefährliches Knacken. Er musste wohl einen kräftigen Biss haben, und das obwohl er so abgemagert aussah. Ich biss die Zähne, umklammerte mit den Händen und Knien den Ast, sodass ich halb auf dem Ast sah, und versuchte nicht hinunter zu sehen. Bloß nicht runter sehen, bloß nicht runter sehen... Bloß nicht runter sehen! Ich spürte, wie sich der Biss des Wolfs lockerte und er dann hinunter fiel. Er knurrte, umkreiste den Baum und versuchte immer wieder, mich zu erwischen. Ich kniff die Augen zu, um bloß nicht runter zu sehen. Der Schnee hatte sich längst meinen Mantel und mein Gewand durchnässt.


Zuletzt von Yathrin Nagaria am Do Apr 12, 2012 5:47 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : 'n paar Fehlerchen korrigiert, die mir mein PC angestrichen hat.)
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Beitrag von Ne'ala Korona So März 11, 2012 5:30 am

Der Wind peitschte ihr ins Gesicht. Sie hielt den Hals ihres Reittieres umklammert, vergrub die Finger unter dem eng anliegenden Federkleid. Sie war heiß, wie immer, aber die Kälte machte dem Trahkahlweibchen dennoch zuschaffen. Dort wo Arabestra her kam, gab es keine Winter und so waren sie vom Einbruch des genannten überrascht worden. Doch plötzlich blieb das Laufvogelähnliche Wesen stehen und blickte sich unruhig um.
"Was hast du Arabestra?"
Ein schriller Laut, dann preschte sie los, durch den hohen Schnee mit beachtlicher Geschwindigkeit. Sie und ihre Reiterin verschmozen nahezu miteinander, wenn man sie aus der Entfernung sah. Arabestras Federn waren ganz schwarz, die Augen blutrot, genau wie die langen Federn an Schwanz, Kopf und Ellenbogen. Salia drückte sich an sie. Man erkannte sie kaum auf ihrem Reittier in ihrer schwarzen Robe, mit den roten Abzeichen darauf. Die Kapuze hatte sie tief ins Gesicht gezogen. Dann erblickte sie den Baum in der Ferne. Als sie näher kamen erkannte sie auch den Wolf und dann das Mädchen, allerdings standen sie dann schon fast vor dem Wolf. Das Vogelähnliche Tier erregte sofort dessen Aufmerksamkeit und so sprang er zum Angriff auf den Vogel zu. Geschickt rollte Salia vom Reittier ab, sodass sich jenes besser bewegen konnte. Schon als sie aufstand und sich umwandte, hörte sie nur das Markerschütternde Heulen des Wolfes, dann färbte sich der Schnee, war getränkt mit Wolfsblut. Er hatte dem Trahkahl nichts entgegen zusetzen gehabt, denn dieser war noch in Topform im gegensatz zu dem Knochengeställ von Wolf. Die verhüllte wandte sich ab, hörte das brechen der Wolfsknochen. Arabestra war eigentlich immer am fressen, wenn es etwas zu fressen gab.
Sie blickte zu der Fremden auf.
"Alles in Ordnung?"

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Beitrag von Yathrin Nagaria Di März 13, 2012 6:43 am

Der Wolf versucht weiter nach mir zu schnappen. Er kam jedoch nie bis zu "meinem" Ast. Als ich den schrillen Laut hörte, der sehr leise war, weil der Wind mit der Zeit immer stärker wurde, klammert ich mich noch fester am Baum fest. Der Wolf hielt einen Moment inne, machte dann jedoch weiter. Selbst als ich das markerschütternde Heulen des Wolfs hörte, öffnete ich die Augen nicht. Ich zitterte wie Espenlaub. Ob das nun wegen der Kälte oder wegen meiner Höhenangst war, konnte ich nicht sagen. Ich machte keine Anstalten, irgendwie vom Baum runterzukommen.
"Nein... Es ist rein gar nichts in Ordnung..."
Ein Zittern konnte ich in meiner Stimme nicht unterdrücken, umklammerte weiterhin krampfhaft den Ast. Ich spürte, wie mein eigenes Herz raste, und dass ich nur schlecht Luft bekam.


Zuletzt von Yathrin Nagaria am Do Apr 12, 2012 5:48 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag von Ne'ala Korona Di März 13, 2012 8:51 am

Sie hob eine Augenbraue.
"Ähm, klar. Ich gehe davon aus, du kommst, da nicht allein wieder runter, hmm?"
Arabestra knabberte weiter genüsslich an ihrem Wolfsgerippe.
Salia wirkte etwas ratlos.

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Beitrag von Yathrin Nagaria Mi März 14, 2012 4:44 am

Noch immer klammerte ich mich an den Ast. Es sah so aus, als ob ich entweder in einem Baum vernarrt wäre oder ihn nie wieder loslassen wolle. Aber beides stimmte nicht. Die Wahrheit war, dass ich mich nicht traute, die Augen zu öffnen und von selber hinunterzuklettern. Zumal ich sowieso immer dachte, ich würde hier gleich runterfallen... Ich malte mir so etwas immer aus, wenn ich irgendwo hoch oben stand. Wie es aussehen würde, wenn ich fallen würde, den Fallwind spüren würde - und dann wie ich auf dem harten Erdboden aufschlagen würde, mir sämtliche Knochen brechen würde und dann sterben würde... Außerdem hatte ich Schmerzen. Ich spürte, wie mir das Blut warm aus der Bisswunde rann, aus den Löchern meiner Stiefel auf den weißen Schnee fiel und ihn dort blutrot färbte...
"Nein, ich komm hier nicht von allein runter."
Entweder kletterte sie zu mir rauf und holte mich runter, oder sie ging wieder ihre eigenen Wege.
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