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Eine Story für Saili - DRACHENBLUT

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Beitrag von Ne'ala Korona Do Apr 05, 2012 9:00 am

Ich übernehme keine Verantwortung für Rechtschreibung Wink

Prolog
Im Wirtshaus herrschte reges Treiben. Geruch von Alkohol sättigte die stickige Luft. Der Wirt, ein alter Mann mit Bart und einer fülligen Statur, schenkte gerade einem bereits "leicht" angetrunkenen Herr ein. Fast im selben Moment verstummte die Menge wild herumseuselnder Männer. Ihrer aller Blick häftete sich an einen Fremden. Er saß in der dunkelsten Ecke, weiß verhüllt und nun durchbrach seine sanfte Stimme die Stille. Er sah von der Tischplatte auf.
>>Was? Ist die Wahrheit so neu für euch? Habt ihr euch das Hirn schon weggesoffen oder wie soll ich das interpretieren?<<
Er schien gelassen, nahm noch einen Schluck von seinem Wasser und schob den Stuhl zurück um sich aufzurichten.
Unkoordiniertes Schreien und Rufen erhob sich, Beleidigungen dem Fremden darzubieten.
>>Ach? Bei euch spricht man also keine wahrhaftigen Worte? So vergebt mir.<<
Der Wirt schmunzelte, auch wenn der Fremde Unheil verkündet hatte.
>>Nur Ruhig. Was bringt dich zu dieser Annahme Fremder?<<
Das Geräusch eines weiteren zurückgeschobenen Stuhls ertönte.
>>Die Weisen sagen es, also lauscht seinen Worten ihr Ungläubigen!<< forderte eine Frauenstimme. Auch sie stand auf, ganz in eine schwarze Robe gehüllt. Mit sicheren Schritten begab sie sich durch die Menge hindurch zur Tür. Erst als sie den Türgriff in der Hand hielt und ihn hinunter drückte, blickte sie über die Schulter zurück.
>>Sterben werdet ihr, alle samt! Das verspreche ich euch bei Alastar!<<
Jeder im Raum konnte ihren Körper vor Zorn beben spüren. Sie riss die Tür auf und lies sie hinter sich ins Schloss fallen. Angeregtes Gemurmel entstand. Aber nicht über ihre Worte, die schienen gar nicht angekommen. Es war ihre Statur, die sie ins Gespräch brachte. Eine Elfe eben, wie man aus ihrer Sprache und der Wortwahl entnehmen hatte können. Der Wirt zitterte, als er erneut, zum wohl vierzenten Mal, dem Betrunkenen nachschenkte, denn schließlich zahlte dieser ja. Die Worte einer Elfe. Die Situation bekam eine völlig neue Bedeutung. Auch der Mann in weiß Schritt nun mit einem Lächeln zur Tür.
>>Da habt ihr es. Merkt euch diese Worte Saufpack!<<
Damit verließ auch jener das Wirtshaus, die Menschen ihrem Schicksal überlassend.

Ne'ala Korona

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Beitrag von Ne'ala Korona Do Apr 05, 2012 9:01 am

Kapitel 1

643 Jahre später ... .

623 Jahre lang flossen blutige Bäche, bildeten sich aschebewachsene Wälder, wehten sanfte Winde mit der Aufgabe reines Blut und Verwesung zu tragen, Wiesen mit sachten Hügeln von Leichen und Dörfer im Auftrag das Grauen zu lehren. Und doch waren die Bäche nochimmer von unversiegten Quellen gespeist. Jene Quellen, so heißt es, würden wohl erst versiegen, wenn der letzte unschuldige, der letzte Krieger, das vorletzte Lebewesen dieser Welt gefallen war. Wenn dann nur noch ein Wesen am Leben war, erst dann, dann würde es erkennen, dass es nie einen Sinn gegeben hatte, niemals eine Rechtfertigung Leben auszulöschen. Und selbst dann, dann wenn dieser Tag gekommen sein wird, dann werden wir jenem nicht die Schuld zuschieben dürfen, doch wir werden es tun, das ist gewiss. Es wird das Erwachen kommen, wir werden die Schuld bei den Führern suchen, werden uns an jene klammern und erkennen, dass auch jene nicht zu beschuldigen sind. Erst wenn wir erkennen, dass sie es alle in sich trugen, werden wir verstehen, wir waren alle Opfer des einzigen großen Feindes. Und sein Name war MACHTGIER!

Sie blickte schon lange nicht mehr ins Freie. Der Blick lag gefangen auf dem Sattel, der Stahl der Rüstung, welcher am Rande ihres Blickfeldes hervor lugte. Die Hände umkrampften die ledernen Zügel und stützten sich auf dem kalten, leblosen Element ab. Nur dass Wissen sagte ihr, dass unter dieser schweren, toten Schicht das Leben lag. Die Rüstung barg wie jede andere ein Lebewesen. Mit dieser Schutzschicht war es ähnlich wie mit ihrer Umgebung. Das Leben verbarg sich unter dem Tod. Geschickt, um nicht entdeckt, nicht verletzt zu werden. So die tröstliche Theorie. Wohlmöglich war die Praxis eine andere. Welches Lebewesen vermochte wohl noch unter Metern des Todes zu atmen? Vermutlich keines.
>>Ihr wirkt so schweigsam. Stimmt etwas nicht?<< Die tiefe ruhige Stimme ihres Reittieres durchbrach die unnatürliche Stille.
Cylya sah auf und blickte sich um. Dieses eintönige triste Landschaftsbild war unverändert. Der Tod war nachwievor ein treuer Weggefährte.
>>Was soll ich schon sagen?<< Der Tonfall blieb bemüht gleichgültig, sollte keinen Zweifel an ihrer Stärke geben, nicht den Schmerz preis geben.
Er warf den Kopf leicht nach Hinten. Die Rüstungssigmente schabten bedrohlich aufeinander. Die Elfe zog den Kopf ruckartig fort. Es war nicht nötig, nur ein Reflex, völlig unangebracht. Dayan lies den Kopf wieder sinken.
Ein Ruck fuhr durch den massiven Körper des Drachenpferdes. Cylya spürte ihn selbst auf den Zügeln. Dann die Beschleunigung, schwere Schritte, darunter zersplitternde Knochen, Wind der ihr ins Gesicht peitschte. Sie fasste die Zügel kürzer, schmiegte sich an den kalten Stahl um dem Wind zu entfliehen und lies die Lider herab sinken.

Die Umweltbedingungen änderten sich. Luftströme trugen neue, alte Gerüche heran. Gleichmäßig dumpfe Aufschläge bestimmten die Schritte ihres Reittieres. Alles erschien ein wenig sanfter, selbst die groben Bewegungen schienen mit einer gewissen Eleganz verbunden. Ihre Hände entkrampften sich. Langsam richtete sie sich wieder auf, blickte am Pferd vorbei und wie eine längst fällige Erlösung kam ihr dieses Bild in Erinnerung.
>>Der Tod hat sich in das Land gefressen<<
Es war ein dämpfer, ein schwarzes Loch, welches die Idylle in ihrem Herzen, den Erinnerungen, zu verschlingen drohte.
>>Als wir unsere Reise begonnen haben, lag dieses Fläckchen Grün einen guten Tagesritt weiter im inneren.<<
Cylya antwortete nicht. Sie wollte einfach zurück nach Hause, zurück in den Tempel, zurück zur Meisterin. Und endlich war dieses Ziel greifbar. Die uralten Bäume zogen an ihren augen vorbei, gaben ihr das Gefühl von Heimat. Höchstens noch ein oder zwei Stunden, dann würde alles wie vorher sein. Dayan schien ihre Erregung zu spüren. Er beschleunigte seine Schritte abermals. Der Wind rauschte wieder in den Bäumen, die Vögel liesen ihre Lieder erklingen, das Leben war so furchtbar kostbar. Gerade jetzt fiel ihr dies besonders auf. Endlich fort, dem Tod entflohen, wieder in den Händen Alastar´s.

Ne'ala Korona

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Beitrag von Ne'ala Korona Do Apr 05, 2012 9:06 am

Kapitel 2

Der Bund mit ihren Brüdern und Schwestern füllte die Kraftreserven des erschöpften Körpers. Leise und fast unhörbar erhob sich in ihrem Inneren das Grollen der Seele. Ein seltenes Vorkommnis, wenn man so jung war.

Langsam ritt sie in das große Dorf hinein. Eine seltsame Stille schien dieses zu kontrolieren. Dayan stoppte. Es war nicht so wie es sein sollte. Von wem oder was ging diese seltsame Aura aus? Die Drachenelfe lies den Blick umher schweifen. Es sah friedlich aus.
Das Bild ist trügerisch... .
Cylya horchte auf. Die Worte des Drachen, eine Warnung, eine Botschaft.
>>Dayan, weiter!Los!<<
Mit vorsichtigen Schritten setzte er den Weg durch das Dorf hindurch fort. Wo waren nur alle? Er schnaupte leicht. Stille bestimmte die Umgebung erneut.
Weg! Worauf wartest du noch!
Sie dachte nicht über diese Worte nach, handelte einfach, wie aus einem Reflex heraus. Grob schlug sie ihrem Drachenpferd die spitzen Hacken in die Seiten und machte sich ganz flach. Es reagierte Zeitgleich und setzte aus einem Sprung heraus zum Galopp an.
Die Bäume begannen zu verschwimmen, durch das grüne Gras sickerte der Tod. Alles ging unwahrscheinlich schnell und die Erkenntnis, einem Zauber verfallen gewesen zu sein kam unheimlich langsam. Das triste Bild des Todes kehrte zurück, verschluckte das Dorf, lies nur einige niedergebrannte Hütten zurück.
Verdammtes Halbblut!
Cylya fuhr zusammen. Halbblut... . Im letzten Moment konnte sie sich an ihren treuen Gefährten klammern, als dieser eine plötzliche Kurve nahm um nicht in eine Reihe von Angreifern hinein zu rennen. Der Atem der Elfe wurde hecktisch, ihr Herz raste. Wenige Blicke genügten um zu erkennen, dass die Lage aussichtslos war. Eine Schar von wohl zweihundert Mann umringten sie auf ihren Pferden. Es waren Schlachtrösser, die Reiter alle samt Krieger. Kein Magier schien unter ihnen. Das massige Drachenpferd versuche zu jedem der Reiter einen etwa gleichen Abstand zu gewinnen. Dieser war sogar recht groß, aber was würde es ihnen bringen? Sie versuchte ihren Atem zu kontrollieren. Cylya schloss die Augen. Eine seltsame Ruhe überkam sie, gab ihr die Kraft klare Gedanken zu fassen. Es rückte die Dinge in ein völlig neues Licht. Jede Aura erzählte nun ihre eigene Geschichte, offenbarte die großen Schwächen, die kleine Chance. Einer der Reiter trat auf der Menge heraus, wohl der Anführer. Er war ruhig, zu ruhig, ja sicher. Er war im Voteil, das wusste er, doch seine selbstsicherheit war gespielt. Etwas passte nicht dazu. Er schien um eine Gefahr zu wissen, die sie nicht kannte, oder die vielleicht keine Gefahr für sie dastellte. Sie sah ihn an. Ebenfals versuchte sie sicher zu wirken, richtete sich auf ihrem Pferd auf, legte in ihren Blick die reine Entschlossenheit. Der Statur zu Urteilen, ja, es war ganz sicher ein Mann. Er trug eine schwarze Rüstung, welche nahezu undurchdringlich erschien. Sein Pferd war dem ihren sehr ähnlich, wohl etwas größer, massiver, in schwererer Rüstung. Dayan schnaupte. Auch jener Stahl erweckte nicht den Eindruck eine Schwäche aufzuweisen, keine Stelle an der das Schwert einen Spalt zum Fleisch gefunden hätte. Dennoch, dieses Pferd hatte viele Schlachten hinter sich gebracht, das war sicher. Die Flughäute waren völlig zerrissen, aber das war gleichgültig. Drachenpferde waren sowieso nicht wirklich zum fliegen geeignet, eher boten sich die massiven, für den Körper trotzdem zu kleinen Schwingen, als Schilde an und genau so sahen sie eben aus. Wie Baumstämme erschienen die Beine mit ihrer Fellpolsterung, die selbst im hohen Norden genug Wärme bot. Der Hals, wie auch bei Dayan, wirkte etwas kurz, ermöglichte aber einen besseren Schutz. Auf der Stirn dann dass viel zu große Horn. An sich nicht wirklich gefährlich, nur zur Abschreckung geeignet. Er schien zu warten bis sie ihn fertig gemustert hatte, schien ihr seine Macht mitteilen zu wollen, sicher zu gehen, dass sie es verstand.
>>Eure Leute sind schon lange nicht mehr hier Drachenblut.<< Seine Stimme klang rau, dennoch sprach er ruhig mit ihr, trug die Überheblichkeit, die sie erwartete nicht in der Stimme.
>>Ja, das sehe ich jetzt auch.<< Cylya klang absolut sicher.
>>Ihr hättet nicht hier her kommen sollen. Ihr ward sicher, dort wo ihr wart.<<
Sie lachte auf, grob, ohne es lustig zu finden.
>>Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich Euch das abnehme.<<
Die Elfe war sich sicher, dass auch er jetzt grinste, aber sie konnte es unter dem Helm ja nicht sehen. Vielleicht erzürnte es ihn auch. Es war ihr egal.
>>Was glaubt ihr denn was für ein Unmensch ich bin?<<
>>Ihr seid Heerführer, das reicht mir.<< knurrte sie ihn angewiedert an. Er spielte mit ihr und das war unverzeihlich. Ja natürlich war er im Vorteil, aber musste er ihr das erklären, konnte er sie nicht einfach töten.
Die anderen Männer brachen in schallendes Gelächter aus, doch die ernste Handbewegung des Führers brachte sie zum schweigen.
>>Hört zu, ich habe nichts gegen Euch und ich bin ein gerechter Mann.<<
Sie stieß die Luft hörbar aus. Das glaubte er ja wohl selbst nicht. Er schlachtete massen an Kreaturen ab und bezeichnete sich als gerecht. Dennoch, sie hörte weiter zu.
>>Ich weiß was Ihr denkt, aber ich mache Euch ein Angebot. Besiegt einen meiner Männer, dann lasse ich Euch gehen.<<
>>Wo ist der Harken?<< Ihre Stimme lies keine Emotion hindurch sickern.
>>Es gibt keinen. Zweihundert Mann gegen eine Frau wäre wirklich übertrieben. Ihr habt die Wahl. Erwählt Euch Euren Gegner.<<
Also gut, er meinte es also ganz ernst. Aber es grenste trotzdem an Verspottung. Wieder musterte sie die umstehenden. Da waren nicht wirklich unterschiede. Hatte sie überhaupt eine Chance. Erneut schloss sie die Augen, versuchte das Gewirr der Auren wieder zu zerflücken, mit Erfolg. Er konnte kaum älter sein als sie selbst, gespieltes Selbstbewusstsein, innerlich aufgewühlt, unerfahren. Der nächste Blick fixierte den Jungen in der Menge. Sie spürte den Blick des Führers auf sich ruhen, sah zu ihm, nickte. Der Mann erwiederterte das Nicken. Eine kurze aber bestimmte Handbewegung folgte.
Die Fassade des Jungen begann zu bröckeln. Ein Zögern, erst dann ritt er durch den Gang den die Männer geschaffen hatten. Ein Mensch, vielleicht fünfzehn Winter alt, kurz geschnittenes Kastanienbraunes Haar, nicht unbedingt auffällig, aber die Möglichkeit diesen Ort zu verlassen.

Als er sein Pferd vor ihr halt machen lies, erkannte sie, wie unbehaglich es ihm war. Nicht das er Angst gehabt hätte, so wirkte er nun nicht mehr, aber etwas schien nicht zu stimmen. Sie verscheuchte den Gedanken, musterte ihn erneut auf Waffen und Rüstung. Ihr Gegenüber setzte offenbar auf Geschwindigkeit, Geschick, nicht jedoch auf Kraft. Die Bestätigung dafür wahr wohl das Pferd, kein Drachenpferd. Im Grunde nichts besonderes, oder doch?

Der Junge verneigte sich höflich, reichte ihr die Hand. Er war noch in der Ausbildung? Ein Glückstreffer, oder auch nicht. Es lies auf alte Lehren zurückschließen, lehren, die ihren Zaubern gleich kommen konnten. Sie zögerte, verbeugte sich, nahm seine Hand und drückte sie. Eine sehr alte Geste, fast vergessen.
>>Auf einen fairen Kampf Lady.<< Seine Stimme war eher hoch als tief, ein weiteres Indiz auf sein Alter. Der Tonfall blieb freundlich, respektvoll.
Die Elfe nickte nur, ritt zum anderen Ende des Kampfplatzes, der durch die Männer begrenzt wurde und wartete, dass auch er Stellung nahm. Er zog das Schwert, ein schlichtes, ohne große zierde. Das Reittier zeigte schon bei der Wendung in der Aufstellund sein Potenzial. Cylya legte eine Hand auf den gepanzerten Hals ihres Dayan´s. Dann beugte sie sich leicht zu ihm herab.
>>Sie sind schneller und wendiger als wir.<<
>>Seid unbesorgt.<<
Er war älter, erfahrener als sie, hatte Kriege miterlebt. Sie lächelte leicht unter ihrer Kapuze. Der massive Körper setze sich wieder schwungvoll in Bewegung, lies den Boden beben. Seltsam. Nein, dies war nicht wirklich der Tod, nicht das Land, welches sie durchquerten. Ein schlechter Moment um sich dem bewusst zu werden. Hier war niemand gestorben, hier hatte es keine Kämpfe gegeben, das Splittern der Knochen unter den Pferdehufen gab es nicht, nur das sanfte knirschen der Asche. Etwas spät erinnerte sie sich an die Situation, sprach die Worte der Beschwörung, hielt den schwarzen Stab in den Händen, fixierte den Reiter. Und nun? Es ging alles viel zu schnell für sie, nicht dass sie schwer von Begriff gewesen wäre, es kam nur alles so plötzlich. Es passte alles nicht zueinander. Das rotbraune Pferd, ein Fuchs mit einer breiten Blässe hatte sich nochimmer nicht bewegt, lies Dayan auf sich zukommen. Für einen Moment trafen sich die Blicke der Reiter. Die hübschen hellbraunen Augen des Jungen trafen das undefinierte Braungrün der Elfe und für einen Moment so erschien es Cylya stimmten die Gedanken ineinander ein. Eines der Pferde musste ausweichen, aber keines schien bereit sich zu regen, die Reiter waren fehl am Platz, wussten nichts zu tun und jeder der beiden wusste das und keiner konnte dieses Erkenntnis nutzen. Sie drückte sich an ihn, verharrte, schloss die Augen, sehnte nach einem Wunder.
Mach gefälligst etwas Halbblut!
Wieder die Stimme, der Befehl, das Bewusstsein eingreifen zu müssen. Das Knurren war deutlich, entschlossen dem Mädchen eine Reaktion aufzuzwingen. Sie streubte sich, lies nicht zu, das die schwarzen Klauen Besitz ergriffen und dennoch sah sie wieder hin, umklammerte die Zügel fester, erlebte, wie auch ihr Gegenüber auf ein Wunder hoffte, sich an das Tier drückte, das Schwert dicht an sich zog. Ein Fehler und sie wusste es, bevor es geschah.
Das knurren verstummte, erlöst vom Jubel des Schatten. Dunkelheit, absolute undurchdringliche Schwärze, der Geruch von Blut, Rufe, beruhigende Worte. Dann Stille.

Ne'ala Korona

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Beitrag von Ne'ala Korona Do Apr 05, 2012 9:27 am

Sanfte Worte durchbrachen die Stille.
Dann ein knurren, diesmal kam es nicht aus ihrem Inneren. Betäubender
Schmerz mischte sich hinzu. Sie schlug die Augen auf und dennoch
bestimmte die Dunkelheit ihr Bild. Nichts war erkennbar, nur der
Schmerz, der war da und ergriff immer mehr besitz von ihr. Weitere
beruhigende Worte. Die tiefe knurrende Stimme Dayan´s, eine
Diskussion. Das Bewusstsein rückte wieder in den Hintergrund, die
Wahrnehmung versiegte.




Arg,... mach schon Halbblut!




Es waren lediglich
ein paar Minuten die verstrichen. Erneut öffnete sie die Augen, sah
etwas, blickte wieder zu dem Führer. Achja, der Heerführer. Die
Erinnerungen stockten. Sie saß nachwievor auf ihrem Pferd, vor ihr
lag der Junge, daneben der Fuchs, der seinen gefallenen Reiter
besorgt anstubste. Blut quoll aus der Seite, bedeckte den Boden mit
einer Blutlache. Die Männer umringten die Pferde und ihre Reiter,
doch Dayan lies nicht zu, dass sie näher kamen, bläckte das
Raubtiegebiss, spannte die Schwingen. Cylya richtete sich auf, lies
eine Hand auf der Panzerung ruhen, rief sich die Dinge ins Gedächnis.
Schmerzen, die Erinnerung war klar, aber passte nicht zu ihrem
gegenwärtigen Zustand.


>>Dayan.<<
Es waren ruhige Worte, Worte mit dem Tonfall des Bedauerns.

Er schnaupte, trat
weg, weg von dem Jungen. Eilig stürmten die Männer zu ihrem
Gefährten, das Schwert steckte in der Seite, ragte hinaus wie ein
Felsen im Meer. Sie sah ihn an, mitleidig. Es war ihre Chance zu
gehen.

Die kalte Fassade
brach. Bedächtig stieg sie ab, trat durch die Menge hindurch, kniete
sich zu ihm.

>>Was macht
Ihr noch hier?<<

Die Stimme des
Führers war unverändert.

>>Ich habe
kein Recht darauf das Leben eines so jungen Geschöpfes zu fordern.<<

Es war eine gute
alte Lehre, die ihr nun als Ausrede diente.

Was tust du... ?

Er hatte kein
Verständnis, knurrte, doch es half nichts, das Mädchen hatte die
besseren Karten, während das Elfenblut die Kontrolle gewann und
gleichermaßen den Schmerz zurück holte. Das sanfte Grün, welches
ihre Hände erleuchtete brachte für den Jungen die Rettung, ihr
jedoch den Schmerz. Die Lebensbedrohliche Wunde schrumpfte und der
Schmerz in ihrem Kopf schwoll bis zur Unerträglichkeit an. Sie brach
ab. Ein dünnes Rinnsal Blut sickerte noch durch den hauchdünnen
Schnitt. Cylya erhob sich, taumelte rückwärts und zog sich im
selben Atemzug auf ihren Dayan, welcher unglaublich eng wendete und
mit einem Satz in den gestreckten Galopp verviel. Die Hände
klammerten sich um die Zügel, versuchten dem Schmerz stand zu
halten. Die Reue kam, brachte die Lehre. Sie atmete schwer, schwarze
Punkte tanzten vor ihren Augen, der Schmerz gewann die Oberhand, rief
sie zurück in die Dunkelheit, verblasste, wie alles.




Alles war eine
Sache von Sekunden, wohliges kühlendes Gefühl an den Schläfen, die
Erinnerung an den Schmerz, klare Bilder von vor... wenigen Minuten?
Stunden? Das Öffnen der Lider und eine kaum verzögerte Ohrfeige,
stechender Schmerz, das Rauschen in ihrem Ohr, Wärme, die zu einer
sängenden Hitze auf ihrer Wange an schwoll. Es brauchte keine Zeit
um zu begreifen wo sie war, was das zu bedeuten hatte. Instinktiv
glitt der Blick zur Tür in der sie die schwarze Gestalt verschwinden
sah. Ein leichter Seufzer entglitt ihr, der Schreck saß in allen
Gliedern, wich nicht. Sie schloss die Augen, Stimmen drangen gedämpft
zu ihr, die tonlose Stimme der Meisterin, besorgtes Fragen der
Freundin. Sie war zuhause und doch, war es das nicht. Hier war sie
nie gewesen und trotzdem war ihre Familie hier.

Zaghaft öffnete
sich die Tür, sie drehte sich auf den Rücken, sah zur Decke. Das
leiser werdende rauschen in ihrem Ohr übertönte die kaum
vernehmbaren Schritte auf dem steinernen Fußboden. Erst als sich die
Freundin auf das Bett setzte, war sich Cylya wirklich darüber
bewusst, dass sie da war.


>>Lynja<<
murmelte sie daher ohne sie anzublicken. Das Gefühl, die schwache
Aurenwahrnehmung sagten es ihr. Leicht legte sie ihre Hand auf die
der Liegenden.

>>Ich möchte
den Tag erleben an dem du wirklich nur das tust, was sie von dir
will.<< Eine sanfte, freundliche Stimme. Sie erschien ihr
überhaupt immer wie ein Engel. Engel? Im Grunde wusste sie ja
nichteinmal was es bedeutete. Es war ein Wort, die Beschreibung eines
Wesens mit den zugeschriebenen Urteilen, nichts weiter. Sie sah zu
ihr, lächelte gequält und richtete sich auf.

>>Du weißt
doch ganz genau, dass es den nicht geben wird.<< Im Gegensatz
zu dem ihrer Freundin war ihr Tonfall ernst, das Wissen, welches
daraus sprach. Sie war hübsch mit ihren stechenden grünen Augen,
den gold schimmernden langen Haaren, den weichen Gesichtszügen und
den langen zarten Spitzohren. Ob die Menschen sich so die Elfen
vorstellten? Lynja war immer sanftmütig, nie darauf bedacht jemanden
Schaden zuzufügen. Das Funkeln in ihren Augen war wie immer. Wie
lange mochte das noch so sein? Der Tod kam, das war gewiss. Es täte
ihre Seele zerreißen ihr Herz zerschmettern. Es kam ihr komisch vor,
dass sie diesen Gedanken genau jetzt umklammerte, der Gedanke Lynja
fort zu bringen. Aber dieser Krieg war aussichtslos, kannte keine
Freunde, würde kein Ende kennen. Nur der Tod, der war ein guter
Verbündeter und die Machtgier, die beherrrschte ja sowieso alles.

Jetzt erst bemerkte
sie die tiefgründige Musterung ihrer Freundin, wie die
Unergründlichkeit sie ansah, sich fragte, was sie dachte. Vielleicht
hatte sie es erraten oder gewusst, vielleicht war es auch nur ein
Zufall, dass sie gerade das fragte.

>>Cylya?<<

Sie riss sich aus
den Gedanken, hob eine Augenbraue.

>>Wie ist er,
der Krieg?<<

Schweigen. Wieder
kramte sie in ihren Erinnerungen, hin und her gerissen zwischen der
schmerzlichen Wahrheit und der Möglichkeit der Frage auszuweichen.
Sie strich sich eine haselnussbraune Strähne mit mattschwarzen
Durchsetzung aus dem Gesicht.

>>Grausam<<
knurrte sie kühl, stand dann auf und sah sie nocheinmal
nachdrücklich an.

>>Frag so
etwas nicht. Du wirst dir früh genug dein eigenes Bild machen
können.<< Sie lies das schwarze Nachtgewand hinunter gleiten
und nahm die Sachen die neben ihr auf dem kleinen Schränkchen
standen. Dabei achtete sie auf Sorgfältigkeit, überpfrüfte jede
Falte der Robe, ob sie auch wirklich entsprechend lag. Lynja´s Blick
verfolgte sie dabei, musterte sie. Cylya störte das nicht, sie
kannte den Hintergrund, hatte sich schon lange daran gewöhnt.

>>Ich mag die
Robe.<< Sie lächelte, wollte das drückende Schweigen brechen.
Allerdings war die Robe wirklich hübsch. Sie gab Cylya´s Haut eine
noch blassere Farbe und lies sie so noch etwas bedrohlicher
erscheinen. Das Schwarz hormanierte mit ihrem Haar, den eher
unauffälligen Augen und den abweisenden Gesichtszügen. Die
angehende Priesterin murmelte etwas abwertendes vor sich hin. Ihre
Freundin hob eine Augenbraue, blickte sie fragend an.

>>Auch wenn
die Kette aus Gold ist, sie ist immernoch eine Kette.<<

Wieder zog sie an
dem seidenweichen Stoff herum. Ehe Lynja erneut fragen konnte, denn
das verriet ihr Gesichtsausdruck, wurde die Tür recht schwungvoll
geöffnet. Eine bestimmte Handbewegung bedeutete der Heilerin zu
gehen. Eine Anweisung, der sie eilig folgte.

>>Cylya!<<

Sie fiel eilig auf
die Knie, senkte den Blick, bemühte sich dabei um innere Ruhe.
Verdammt, ja, sie war zu lange fort gewesen. Der Drill war verblasst,
hatte eine gewisse Aufmüpfigkeit hinterlassen.

>>Es war ein
Fehler dich fort zu schicken!<<

Sollte
sie antworten, oder besser nicht? Sie hielt den Blick auf den Boden
gerichtet und spürte wie sich Shardavya
abwandte. Fast lautlos bewegte sie sich zur Tür. Es war diese kalte
Selbstbeherrschung, der fanatische Glaube, der sie zu gehen zwang.
Ja, sie bebte vor Zorn, nochimmer. Spannungen durchzuckten die klare
Aura.

>>Ich will
dich heute nicht mehr sehen.<< sehr eindringliche Worte, die
mit einer erzwungenen Ruhe gesprochen wurden.

>>Wie Ihr
wünscht.<<

Erst Minuten später
erhob sie sich. Die Aura der Meisterin war in weite Ferne gerückt
und gab ihr die Sicherheit das Haus zu verlassen. Es war nicht
sonderlich groß und wie aus einem einzigen steinernen Block gehauen.




Vor dem Haus blieb
sie stehen, blickte sich um, versuchte ihre Umgebung zu erfassen. Sie
war schon einmal hier gewesen, aber das musste lange zurück liegen.
Die Erinnerungen erwachten nur langsam und erschienen unklar, wie
durch Nebel verhüllt. Im Grunde hatte sie auch einen schlechten
Standpunkt. Weitere Blockhäuser und hoch empor ragende Mauern
versperrten die Sicht. Lediglich nahe und ferne Berggipfel stellten
sich über jene toten Ungeheuer. Dieser Ort war fast das Selbe wie
das Schlachtfeld. Überall die gleiche erdrückende Leblosigkeit
unter tristem Wolkengrau. Den blauen Himmel hatte sie lange schon
nicht mehr gesehen. Wo war eigentlich Dayan? Wieder lies sie den
Blick schweifen und wanderte dann ein wenig zwischen den grauen
Gassen entlang.

>>Tote
Stadt.<< murmelte sie vor sich hin, während die Kälte sie
förmlich erdrückte, einengte. Sie zog den zur Robe gehörenden
schwarzen Umhang fester um ihren Körper. Die Sonne wärmte und doch
frohr sie.

>>Grüße.<<
Mit einem dunpfen Aufprall landete er gekonnt vor ihr. Er war genau
wie sie in einen schwarzen Kapuzenumhang gehüllt. Seine Stimme hatte
einen warmen Klang. Sie kannte ihn nicht. Er war auch ganz eindeutig
keiner von ihnen, aber sie erwiederte den Gruß höflich, wie man es
sie gelehrt hatte, doch fügte sie gleichermaßen an, dass sie ihn
nicht kannte und ihn ganz offensichtlich jetzt nicht kennen lernen
wollte, wobei dies vielleicht nicht ganz so höflich war.

>>Seid
gegrüßt, Ihr, die Ihr nicht von meinem Blut seid.<< Sie
bediente sich einer gekonnten Tonlosigkeit, die Gleichgültigkeit mit
sich zog.

>>Ich habe
das Gefühl, heute ist nicht Euer Tag.<< Er blieb freundlich,
fast ein wenig amüsiert.

>>So?<<
Die Drachenelfe wandte sich ab.

>>Höflichkeit
gehört nicht zu Euren stärken, oder?<< Der schwarz gekleidete
lachte leicht auf.

>>Doch,
eigentlich schon, aber ich habe nicht das Gefühl, dass Ihr
Höflichkeit verdient habt. Immerhin, habt Ihr Euch ja nicht einmal
vorgestellt.<<

Nein, eigentlich
bestand sie nicht auf solche Nichtigkeiten, wenn sie sich sicher war,
dass diese Begegnung bedeutungslos und einmalig war. Es war nur
einfach eine nette Ausrede um ihn abzuwimmeln. Grundsätzlich hielt
sie nichts von Fremdenverachtung, aber heute war nicht der richtige
Tag für neue Bekanntschaften. Es war ohnehin schon alles schlimm
genug.

>>Hmm, nunja,
ja, Ihr habt Recht. Im Grunde wollte ich Euch auch nur sagen, dass
ich Euer Tier für Euch von seiner Rüstung befreit habe.<<

Das war natürlich
etwas anderes. Aufmerksam drehte sie sich nun zu ihm um und musterte
ihn. Ihr Gegenüber hatte eine sehr blasse, fast weiße Haut, spitze,
aber nicht sonderlich lange Ohren, lange schwarze Haare und Augen in
einem kräftigen hellblau, schwarz mit geschwungenen Linien umspielt.
Seine Gesichtszüge waren sanft und die Lippen zeichneten sich schmal
in einem hellen grau ab. Wahrscheinlich ein Schattenelf. Die Flügel
lagen sicher unter dem Umhang versteckt.

>>Nun ähm,
habt Dank.<<

Sie lenkte ihre
Schritte fort von ihm. Wohin wollte sie eigentlich? Ein freier Tag
und doch zog es sie nirgens hin. Ein Seufzer entfuhr ihr, musste
dieser Kerl ihr folgen? Er war auf ihrer Höhe.

>>Und Ihr
habt nichts besseres zu tun, wie?<<

Erneut lachte er
auf.

Cylya verdrehte die
Augen. Es war ihr wie eine Herausforderung zu einer Diskusion, aber
sie hielt sich zurück, lauschte in die Kälte hinein. Eine
unangenehme unterdrückte Kälte, wohl zum Teil von diesem
Schattenelf erzeugt. Ja, etwas war dort. Etwas, was nicht dort sein
sollte. Eiskalt lief es ihr den Rücken hinunter, ein Schauer, der
Gänsehaut hervorrief.

Ein unruhiges
Schnauben zerriss die Gedanken.


Verschwinden wir hier!

Ein vernünftiger
Einwurf, wie sie fand. Ja, weg von hier, weg von dem. Sie lies einen
schrillen Pfiff ertönen und lauschte kurz, während sie seinen
verwirrten Blick auf sich ruhen spürte.

Ja, da war es, das
vertraute dumpfe Aufschlagen. Seine Schritte waren lang gezogen und
gaben seinen Bewegungen eine feine Eleganz. Ihre Hände strichen
leicht über den gesträckten Hals.

Hals... jetzt
kommen die Schultern... .

Sie verkrallte sich
förmlich mit der einen Hand in der Mähne, die andere schwang sie
über die Mähne hinweg zur anderen seite, während sie absprang und
sich hochzog.

Geschafft... .

Ihr Herz raste. Ein
erleichterter Seufzer folgte, dann ein triumphierendes Lächeln,
welches der Schattenelf nur mit einem Kopfschütteln hinzunehmen
schien.




Sie trieb ihn an, immer weiter, nur
fort von hier. Einfach weg, egal wohin. Der harte Ton auf dem Stein
wurde dumpfer. Sie verließen diesen kalten Ort, ihr neues Zuhause
und doch war es das nicht. Brüder und Schwestern, etwas dass man ihr
im frühsten Kindesalter gelehrt hatte. Alle Drachenstämmigen waren
Brüder und Schwestern. Sie waren alle vom gleichen Blut. So ein
Unsinn.


Sie spürte, wie es in ihr tobte, wie
der Drache seinen Jubel erneut erhob.

>>Was freust du dich
Schattenwesen?<<

>>Hmm?<<

Er warf den Kopf nachhinten und
verlangsamte das Tempo.

>>Was meint Ihr?<<

>>Oh verzeih Dayan.<<

>>Er spricht oft, in letzter
Zeit.<<

Sie nickte und trieb ihn wieder an.

>>Der Verlust einer
Autoritätsperson lockt ihn.<<

>>Kann sein.<<

Der Hengst wurde wieder langsamer, als
er einen Fluss erblickte.

>>Ist das Maton?<<

>>Ja. Maton ist lang und
verschieden.<<

>>Er ist ruhig.<<

>>Nur hier bei uns. Es heißt vor
ewigen Zeiten gab es hier einen anderen, viel kleineren Fluss. An
einer Stelle im Wald mündete er in einen kleinen glasklaren See. Ein
See, der mehr unter der Erde, als über ihr lag. In dem Hölensystem,
welches das Wasser dort geschaffen hatte ruhte eine uralte
Wasserschlange. Das war zu einer Zeit, als es auch noch Kelpie gab.
Damals gab es einen großen Krieg, kleiner als der heutige, aber
größer als jeder vor ihm. So kam es, dass die Front an den See
gelangte und die Schlange weckte. Sie war erboßt und flutete das
Land, bei dem sie alle ihre Bewohner und auch die Kriegführenden
ertränkte. Dann kam lange Zeit niemand mehr her, da die Schlange
jeden tötete, der ihr Land betrat... .<<

>>Und dann kam Alastar und bat
mich seinen Kindern das Land anzuvertrauen. Sie würden es hüten, es
flegen und mich nicht stören.<<

Es war eine engelssanfte Stimme, die
von nirgens und überall zu kommen schien.

Die Priesterin riss die Zügel hoch.

>>Vorsichtig Cylya.<<
brummte der Hengst, welchem sie dabei Schmerzen zufügte.

>>Fürchte dich nicht liebes.<<

>>Oh verzeiht mir Euch geweckt zu
haben. Ich bitte um Vergebung Maton.<<

>>Bitte mich nicht um Vergebung
Tochter des Alastar. Ich wache schon seiddem mehr Blut zur Erde
rinnt, als neues geschaffen wird.<<

Das kristallklare Wasser begann zu
brodeln, formte sich zu einer Schlangengestalt mit einem Kopf, der
wohl gut so groß war, dass er sie und Dayan hätte mühelos
verschlingen können.

Ihr Herz raste noch immer, auch wenn
sie sich zur Ruhe zwang.

>>Krig gehört zu den Dingen, die
man selbst dann nicht versteht, wenn man so alt ist wie das Wasser
auf unserer Welt selbst.<<

>>Ich sah was übrig blieb... .<<
Ihre Stimme zitterte.

>>Es bleibt nicht übrig kleines.
Diese Schlacht ist zu groß für eine so kleine Welt.<<

>>Ist das Euer Ernst? Die
Entscheidung der Weisheit?<<

Sie erhob urplötzlich die Stimme mit
Empörung.

Die Schlange schüttelte den Kopf,
unverständnis aber eine gütige Stimme.

>>Ihr seid eine starke junge Frau
und auch nicht dumm. Aber Ihr seid eine Närrin. Ihr habt das Grauen
gesehen. Die im Dorf sind euch keine Feinde, aber der Feind kommt,
schneller als Ihr glaubt. Dieses Land wird fallen, wie auch alle vor
ihm. Ihr tätet gut daran Euch irgendwo zu verkriechen und auf das
Ende zu warten.<<

Zunächst etwas verwirrt über die
Förmlichkeit Matons schwieg sie ehe sie sich weiter hinein
steigerte.

>>Ist das alles? Ihr gebt auf?<<

>>Einsicht ist keine Feigheit.<<

Mit diesen Worten lies sie sich nach
hinten weg ins Wasser zurück fallen. Der Fluss trat über die Ufer,
drohte die beiden hinfort zu spülen, doch wie von unsichtbarer Hand
umspülten die meterhohen Wellen sie ohne sie zu berühren und
flossen zurück.

>>Nehmt eure lieben und
verschwindet von diesem furchtbaren Ort. Alastar ist mit euch.<<

>>Maton! Wartet! Ihr könnt...
.<<

>>Überschreitet die Grenze nicht
Herrin.<< unterbrach er sie und wendete sich vom Fluss ab.
Jener lag wieder ruhig da und glitzerte sanft vor sich hin.




Als sie am Abend
wieder im Dorf ankamen saß der Elf auf einem der Häuser und schien
sie bereits zu erwarten. Sie seufzte leicht und versuchte so zu tuhen
als hätte sie ihn nicht gesehen. Vielleicht ersprarte ihr das eine
weitere Unterhaltung.

So seufzte sie, als
jener sie mit einem breiten Grinsen ansprach. Ruckartig wandte sie
sich dem Schatten zu.

>>Was wollt
Ihr?<< knurrte sie etwas gereizt.

Er zuckte mit den
Achseln und sprang hinunter.

>>Dann müsst
Ihr nicht meine Zeit verschwenden!<<

Der Fremde lächelte
nur wieder.

>>Eine ruhige
Nacht wünsche ich.<<

Dayan entfernte
sich und seine Herrin. Sie hörte ihn wieder lachen.

>>Nett von
Euch.<< Ein Hauch von Sakasmus lag in seiner Stimme.

Ihr Blick war kalt
auf ihr Pferd gerichtet. Was tat der überhaupt hier? Sie trieb ihr
Pferd an. Wer auch immer er war und was auch immer er wollte, er war
ihr unheimlich. Vielleicht auch nur, weil er ein Schatten war.

Ne'ala Korona

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